Die Sterbegeldversicherung von Mitgliedern für Mitglieder
Der GE·BE·IN Versicherungen VVaG (Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit) hat eine lange Tradition, die bis in das Gründungsjahr 1923 zurückreicht. Damals unter dem Namen „Notgemeinschaft für das GE·BE·IN“, später „Sterbekasse für das GE·BE·IN“, war er keine Versicherung, sondern „eine soziale Gegenwarts- und Familienhilfe", in Form einer Solidaritätskasse, in der jeder Mitglied werden konnte, um die Familie vor den unvermeidlichen Kosten einer Bestattung zu schützen. Dieser Grundgedanke steht auch heute noch als Prinzip für die GE·BE·IN Sterbegeldversicherung.
Das GE·BE·IN wurde am 30. März 1923 durch den Ortsausschuss des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) gegründet.
Die herrschenden sozialen Gegebenheiten, die erdrückenden Lebensverhältnisse großer Teile der Bevölkerung führten zu einer erhöhten Sterblichkeit. Das Leid der Familien wurde verschärft durch die Sorge, das Geld für eine Bestattung nicht aufbringen zu können. Versuche, auf dem politischen Weg die Verstaatlichung des Bestattungswesens in Bremen zu erreichen, scheiterten. Angeregt durch die Schaffung ähnlicher Einrichtungen in Kiel, Hamburg und Lübeck, beschloss der Ortsausschuss des ADGB die Gründung des „Gemeinnützigen Bestattungsinstitutes Bremen und Umgegend“ in Form eines Vereins.
Folgende Grundsätze für die Arbeit des GE·BE·IN wurden beschlossen:
Die Vereinsgründung ist erfolgt, um den Übelständen auf dem Gebiet des Bestattungswesens abzuhelfen.
Die Erzielung von Geschäftsgewinnen ist nicht beabsichtigt.
Das Bestattungsinstitut soll nicht für einen bestimmten Kreis der Bevölkerung geschaffen sein, sondern es soll der Allgemeinheit dienen.
Im Steffensweg / Ecke Mauerstraße wurde ein Geschäftslokal gemietet und das erste GE·BE·IN Bestattungsinstitut eingerichtet. Die Bedingungen, unter denen die ersten Bestattungen übernommen wurden, waren denkbar schlecht. Die Inflation erschwerte die Anschaffung von Betriebsmitteln. So mussten Abholungen zunächst mit einem Handkarren, später mit einem umgebauten Brotwagen durchgeführt werden. Das dafür benötigte Pferd wurde bei einem Droschkenkutscher ausgeliehen.
Im November 1923 konnten dann aber bereits die nötigen Verbesserungen vorgenommen werden. Die Geschäftsräume, die nicht Eigentum des Unternehmens waren, wurden in pietätvoller Form ausgestaltet. Für den Transport der Verstorbenen konnte der erste motorbetriebene Wagen -Brennabor Typ PW- eingesetzt werden.
Die Kosten einer Bestattung beim GE·BE·IN, einschließlich aller Friedhofsgebühren, Blumenschmuck und einem Kranz, betrugen 135,--RM. Wenn eine Mitgliedschaft in der Notgemeinschaft für das GE·BE·IN bestand, erfolgte die Bezahlung von dort direkt an das GE·BE·IN.
Die Notgemeinschaft für das GE·BE·IN war keine Versicherung, sondern „eine soziale Gegenwarts- und Familienhilfe", in Form einer Solidaritätskasse, in der jedermann Mitglied werden konnte. Der monatliche Beitrag betrug einheitlich zunächst 35, später 50 Pfennige, sowohl für Ledige, als auch für Ehepaare einschließlich aller Kinder unter 18 Jahren. Die Gegenleistung der Notgemeinschaft bestand in der „Übernahme der unentgeltlichen Bestattung nach den Sätzen des GE·BE·IN".
Die Schaffung des GE·BE·IN und der Notgemeinschaft hatten einen erheblichen Einfluss auf das Bestattungswesen in Bremen. Bereits Ende 1923 waren 18.000 Bremer Bürger Mitglied in der Notgemeinschaft geworden. Ende 1924 waren es 55.000 und 1930 über 100.000 Mitglieder.
Eine Folge des Wirkens der Notgemeinschaft und des GE·BE·IN war ein erheblicher Rückgang der Fürsorgebestattungen. Die Bevölkerung Bremens zog es vor, statt die öffentliche Fürsorge eintreten zu lassen, den Beitrag für die Notgemeinschaft aufzubringen.
Nach der Gründung eines Steinmetzbetriebes wurde 1925 in der Altenescher Straße eine Friedhofsgärtnerei in Betrieb genommen. Durch diese Erweiterungen des Geschäftsbetriebes war es möglich, den Hinterbliebenen auch Grabsteine zu liefern und Grabpflege anzubieten.
Die geschäftliche Entwicklung führte dazu, dass das Haus am Steffens- weg / Ecke Mauerstraße zu klein wurde. Der Vorstand beschloss, sich am neu zu errichtenden „Volkshaus" zu beteiligen, für das am 4. Dezember 1926 die Grundsteinlegung erfolgte.
Nach dem Einzug in das Volkshaus im Jahre 1928 verfügte das GE·BE·IN über die vornehmsten und ansprechendsten Räumlichkeiten, die ein Bestattungsinstitut im norddeutschen Raum aufzuweisen hatte.
In der Einweihungs-Festschrift für das Volkshaus heißt es über das GE·BE·IN und die Notgemeinschaft:
„Dem Zusammenschluß in der Not haben wir die Notgemeinschaft des Gemeinnützigen Bestattungs-Instituts zu verdanken: In großer Inflationszeit zerrannen vorhandene Mittel in unseren Händen zu einem Nichts. Nicht wissend, wie man die lieben Toten unter die Erde bringen sollte, drängten Tausende von Menschen zur Schaffung einer Notgemeinschaft. Vielen ist es vielleicht bis heute noch nicht klar geworden, daß sie unbewußt ein Gemeinschaftswerk mitgeschaffen haben, an dem sie auch heute noch durch ihre Zugehörigkeit mitarbeiten. So entstand die größte Bremer soziale Selbsthilfeorganisation, die Notgemeinschaft für gemeinsames Bestattungswesen. Zur sparsamen Verwendung der einlaufenden Geldmittel wurde das Gemeinnützige Bestattungs-Institut gegründet. Klein war die Zahl der Anhänger im Anfang, groß ist sie heute. 45.000 Familien und Einzelmitglieder bilden das Riesenwerk. Bescheiden waren die Einrichtungen des Gemeinnützigen Bestattungs-Instituts am Eröffnungstage, am Karfreitag des Jahres 1923. Langsam ist mit Hilfe von Tausenden von Anhängern das Institut ausgebaut worden. Rein äußerlich hat das Institut jetzt im neuen Volkshaus den vornehmen gediegenen Rahmen gefunden, durch den es vorbildlich auf seinem Gebiete wirken muß. Große luftige und geschmackvoll eingerichtete Büroräume, würdige Empfangsräume für Hinterbliebene, bescheiden vornehme Ausstellungsräume. Durch die gewölbeartige Einfahrt Auf dem Kamp werden die Entschlafenen in das Innere des Hauses gebracht und finden in einer großen, mit 12 Kabinen versehenen Aufbahrungshalle einen Ruheplatz für die letzten Tage ihres Erdendaseins.“
Einen tiefen Einschnitt in die Organisation, bei den Führungskräften und dem Personal gab es nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten.
Am 18. April 1933 wurden das Volkshaus, die Räume des GE·BE·IN und der Notgemeinschaft besetzt. Der Geschäftsführer und die Vorstandsmitglieder wurden unter dem, sich später als haltlos erwiesenen, Verdacht der Veruntreuung und der missbräuchlichen Verwendung öffentlicher Mittel verhaftet.
Ein neuer Vorstand wurde ernannt, viele Mitarbeiter entlassen. Den Nationalsozialisten gelang es, den Staat zum Eigentümer des GE·BE·IN und zur Aufsichtsbehörde über die Notgemeinschaft zu machen.
Als kleines Beispiel für den Widerstand der Mitglieder der Notgemeinschaft gegen die neuen Machthaber mag folgende Überlieferung stehen: die Beiträge für die Notgemeinschaft für das GE·BE·IN wurden in der damaligen Zeit durch Hauskassierer erhoben. Als Quittung dienten Marken, die in die Mitgliedsbücher eingeklebt wurden. Nach der Machtübernahme wurden die bereits hergestellten Beitragsmarken für 1933 vernichtet und neue Marken mit Hakenkreuzemblem gedruckt. Die Folge war, dass eine zunehmende Mitgliederzahl diese neuen Marken ablehnte und aus dem Verein austrat.
Als diese Bewegung immer größere Ausmaße annahm, fühlten sich die Machthaber veranlasst, ab 1934 neue Beitragsmarken ohne Hakenkreuz herzustellen. Der Widerstand hatte gesiegt.
Neben den politischen Machthabern versuchten die privaten Bestatter die geänderten Verhältnisse zu nutzen. Sie drängten darauf, das GE·BE·IN aufzulösen. In einer Stellungnahme des Senats heißt es dazu: „es (ist) aber höchst zweifelhaft, ob die privaten Bestattungsunternehmer nach Beseitigung des GE·BE·IN bereit sein werden, die Bestattungen zu den gleichen Preisen zu übernehmen, zu denen sie das GE·BE·IN ausgeführt hat. Selbst wenn aber die Bestattungsunternehmer zunächst eine solche Bereitschaft ausdrücklich erklärten, so ist damit zu rechnen, dass sie nach dem Fortfall der Konkurrenz des GE·BE·IN doch eines Tages das Verlangen nach Erhöhung der Preise stellen, was dann ohne weiteres auch zur Folge haben wird, dass die Beiträge in der Notgemeinschaft erhöht werden müssen. Eine solche Beitragserhöhung würde aber das außerordentlich wertvolle und sozial wirkende Unternehmen der Notgemeinschaft erheblich gefährden“.
Damit war, ohne ausdrückliche Erwähnung, erreicht, dass das GE·BE·IN seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen konnte.
In den folgenden Jahren wurde es ruhiger um das GE·BE·IN und die Notgemeinschaft. Die Zahl der Mitglieder in der Notgemeinschaft stieg wieder. Die Betriebe des GE·BE·IN arbeiteten erfolgreich weiter im Sinne ihrer Gründer zum Wohle der Bevölkerung Bremens.
Die Ereignisse des 2. Weltkrieges erschwerten die Arbeit des GE·BE·IN und der Notgemeinschaft außerordentlich. Bei Bombenangriffen, die auch die Räume des GE·BE·IN und der Notgemeinschaft in Volkshaus stark beschädigten, wurde u. a. die Mitgliederkartei der Notgemeinschaft zerstört. Um die Arbeit der Notgemeinschaft nicht weiter zu gefährden, wurden Räumlichkeiten in Hude angemietet. Das Personal pendelte bis Anfang Juli 1945 täglich zwischen Hude und Bremen.
Die Auswirkungen des Krieges machten die Gewährung der satzungsmäßig garantierten Leistungen des Bestattungsinstituts unmöglich. Trauerfeiern konnten nur bedingt durchgeführt werden, weil sowohl im Volkshaus als auch auf vielen Friedhöfen die Kapellen zerstört waren. Die Qualität der Särge und Einkleidungen war mangelhaft, Blumen kaum zu bekommen. In der Gärtnerei, die durch Bombenangriffe erheblich beschädigt war, mußte Gemüse angebaut werden. Die Probleme, vor denen beide Einrichtungen standen, waren immens. Lediglich ein Fahrzeug war dem GE·BE·IN für den Transport der Verstorbenen geblieben.
Während beim Bestattungsinstitut die Knappheit der Waren die größte Belastung bei der Bewältigung der Aufgaben war, hatte die Notgemeinschaft erhebliche finanzielle Probleme. Konten waren beschlagnahmt, Gebäude, für die Hypotheken vergeben worden waren, waren zu einem großen Teil zerstört oder die Eigentümer nicht auffindbar. Auf Anordnung der Aufsichtsbehörde wurde von den Mitgliedern eine „Kriegsumlage“ in Höhe von 2,-- RM erhoben. Nur sehr langsam normalisierten sich die Verhältnisse.
1947 führte die Notgemeinschaft für das GE·BE·IN eine Bargeldversicherung zur Deckung der Folgekosten einer Bestattung ein. Auf Drängen der Aufsichtsbehörde wurde die auf dem Solidaritätsprinzip beruhende Sachversicherung 1948 geschlossen. Neu eintretende Mitglieder zahlten ihrem Alter entsprechend unterschiedliche Beiträge.
Als nächste Hürde für das Unternehmen stellte sich die Währungsreform am 20.6.1948 mit der Entwertung des Geldes im Verhältnis 10:1 dar. Entgegen den Anordnungen der Aufsichtsbehörde gewährt die Notgemeinschaft ihren Mitgliedern weiterhin eine volle Bestattung im Wert von 135,-- DM, wie die Satzung es vorsah.
Vorstand und Geschäftsführung wollten auch in dieser Zeit den sozialen Charakter der Unternehmen Notgemeinschaft und GE·BE·IN beibehalten. Da aber auch das Vermögen der Notgemeinschaft abgewertet worden war, konnte die Notgemeinschaft die Zahlung von 135,-- DM nicht beibehalten. Das GE·BE·IN erklärte sich daher bereit, die Bestattung für 108,-- DM auszuführen. Dieses führte wiederum dazu, daß das GE·BE·IN in finanzielle Schwierigkeiten kam.
Erst in den folgenden Jahren besserten sich die Verhältnisse in beiden Einrichtungen.
Im Jahr 1952 wurde die Notgemeinschaft dem Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen (BAV) unterstellt. Das BAV wünschte in der Satzung eine Regelung für den Fall, daß ein anderer Bestatter als das GE·BE·IN mit der Bestattung beauftragt wird.
Die Notgemeinschaft änderte ihre Satzung und zahlt seitdem den vollen Versicherungswert aus, wenn die Bestattung nicht vom GE·BE·IN ausgeführt wird. Der Einfluß auf die Bestattungszahl in den Folgejahren war unbedeutend.
Mitte der 50er Jahre ergab sich die Notwendigkeit einer räumlichen Ausdehnung des Unternehmens. Da dieses im Volkshaus nicht möglich war, beschloss der Vorstand am 4. August 1955 den Ankauf des Grundstücks an der Nord- und Erwinstaße zur Bebauung mit einem Wohn- und Geschäftshaus.
Als die Gebäude Ende des Jahres 1960 fertiggestellt und bezogen waren, verfügte das GE·BE·IN über helle und großzügig gestaltete Räume, die sowohl beim Publikum, als auch bei Fachleuten großen Anklang fanden.
Zur Ergänzung folgte in den Jahren 1962/63 in der Lüdekingstraße 2 - unmittelbar hinter dem Grundstück an der Nordstraße - ein Gebäude, in dem, neben einer Wohnung und Garagen, die Kranzbinderei großzügige Räume erhielt. Mitte der 70er Jahre erwiesen sich die Räume in der Nordstraße als nicht mehr zeitgemäß. Im 1. Bauabschnitt wurden der Eingangs- und Empfangsbereich, die Beratungszimmer und der Wartebereich umgebaut. Die Renovierung der Feierhalle und der Aufbahrungsräume folgte in einem 2. Bauabschnitt.
Aber nicht nur die Räume erhielten ein neues Aussehen, auch in der Abwicklung der Bestattungen und der Durchführung der Trauerfeiern wurden Änderungen eingeführt, die einer modernen Zeit Rechnung trugen. Für die Blumendekoration bei Aufbahrungen und Trauerfeiern wurden spezielle Leuchter und Vasen entwickelt, wie sie nur vom GE·BE·IN angeboten werden. Dabei steht nach wie vor als oberstes Gebot der Geschäftszweck des GE·BE·IN, angemessene Bestattungen zu möglichst günstigen Preisen anzubieten.
Auch bei der Notgemeinschaft wurde eine Modernisierung unumgänglich: Das EDV-Zeitalter begann. Statt der Beitragsmarken für Mitgliedsbücher wurden ab 1979 Beitragsrechnungen verschickt, so dass die Mitglieder vor allem bargeldlose Zahlungsarten nutzen konnten.
Die „Notgemeinschaft für das GE·BE·IN“ wurde 1984 in „Sterbekasse für das GE·BE·IN Bestattungsinstitut Bremen VVaG“ umbenannt. Im Jahr 1996 erfolgte eine weitere Namensänderung in „GE·BE·IN Sterbekasse Bremen VVaG“. Bei 266.998 Versicherungsverträgen betrug der Versicherungsbestand am 31.12.1997 146.942.979 DM. Die Kapitalanlagen machten zum gleichen Zeitpunkt 70.743.350 DM aus.
Durch die Gesellschaftsform des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit (VVaG) ist gewährleistet, dass Überschüsse allein den Mitgliedern zufließen. Für die Leistungsfähigkeit der Sterbekasse spricht, dass in den Jahren 1977, 1990 und 1996 die Versicherungssummen, also die garantierten Versicherungsleistungen, auch für bereits bestehende Verträge bei unverändertem Beitrag erhöht werden konnten.
Im Jahre 1979 beteiligte sich das GE·BE·IN an der GE·BE·IN Steinmetz- und Grabmal GmbH, die auf dem firmeneigenen Grundstück an der Waller Friedhofstraße Betriebsräume erhielt. Anfang der 80er Jahre beschloss die Geschäftsleitung eine Dezentralisierung der Dienstleistungen des GE·BE·IN im Bremer Raum vorzunehmen. Als erste Maßnahme wurde am 10.4.1984 ein neues GE·BE·IN Bestattungsinstitut in der Malerstraße in Bremen-Hastedt eröffnet.
Anfang Januar 1987 folgte ein weiteres GE·BE·IN Bestattungsinstitut in Bremen-Lesum. Damit stand nun auch allen Nordbremer Bürgern ein zentral gelegenes Institut zur Verfügung. Der ansprechende Bau schloss eine Baulücke in der Hindenburgstraße und passt sich gut in das Ortsbild ein.
Die bereits 1925 gegründete Friedhofsgärtnerei in der Altenescher Straße wurde 1987 aufgegeben. Trotz vorhergehender umfangreicher Modernisierungsmaßnahmen und organisatorischer Änderungen war eine Wirtschaftlichkeit nicht zu erreichen. Zeitgleich wurde der Blumenladen in der Waller Friedhofstraße vermietet und ein in Lilienthal 1966 gekauftes und gärtnerisch genutztes Grundstück verkauft.
Auf der Suche nach geeignetem Bauland „links der Weser“, erwarb das GE·BE·IN 1990 ein Grundstück in der Kornstraße, um ein 4. Bestattungsinstitut zu bauen. Mit der Fertigstellung im Dezember 1993 gibt es nun auch im Bremer Süden ein für die Bevölkerung gut erreichbares GE·BE·IN Bestattungsinstitut, das, architektonisch abgestimmt, eine sinnvolle Ergänzung zu den übrigen GE·BE·IN Häusern darstellt und von den Bürgern der Region dankbar angenommen wurde.
Für das Grundstück Nordstraße 1-3 an der Ecke Hanse-/Nordstraße bestand eine Bauverpflichtung gegenüber der Stadt Bremen zum Bau eines Geschäftshauses. Im Jahr 1994 beschloss daher der Vorstand der Sterbekasse, das Grundstück entsprechend zu bebauen. In einer fast zweijährigen Bauzeit entstand ein ansprechendes Gebäude, das dem Kreuzungsbereich ein neues Erscheinungsbild verleiht. Im Erdgeschoß wurde ein Café eingerichtet, dessen wesentliche Aufgabe darin besteht, Kaffeetafeln für Trauerfeiern anzubieten.
Ebenfalls im Jahr 1994 kam erstmalig der Gedanke auf, die Dienstleistungen des GE·BE·IN über Bremens Grenzen hinaus anzubieten. Dieses war konsequent aus dem Gedanken der Dezentralisierung, da viele Bremer Bürger mit einer Mitgliedschaft in der GE·BE·IN Sterbekasse in das Bremer Umland verzogen waren. In der Stadt Achim, in der rund 1.000 Mitglieder der Sterbekasse wohnen, konnte ein Grundstück erworben werden, auf dem im Jahr 1997 ein attraktives Gebäude errichtet wurde. Neben dem Bestattungsinstitut haben außerdem vier Wohnungen Platz gefunden. Seit Dezember 1997 bietet das Bestattungsinstitut seine Dienste an.
Nach 75 Jahren des Bestehens mit stetiger Entwicklung, stellen sich heute die Unternehmen des GE·BE·IN modern und gut funktionierend ihren Aufgaben für die Bürger und Bürgerinnen Bremens und umzu.
Der Wandel zur Informationsgesellschaft macht vor den Bestattern nicht Halt. Das Tabuthema „Tod“ wird nicht nur in den Medien erörtert, sondern es nehmen sich auch Bestattungsinstitute der Themen an und kommen damit aus einer Nische heraus, die ihnen über Jahrhunderte zugewiesen war und die sie auch nicht verlassen wollten.
Im GE·BE·IN wird im Juni 1998 erstmalig die Möglichkeit eines Internetauftritts erörtert und umgesetzt. Es ergibt sich damit die Möglichkeit, auch über Bremens Grenzen hinaus die Philosophie des Unternehmens „Bestattung und Bestattungsvorsorge“ zu verbreiten.
Im Jahr 1998 wird das GE·BE·IN 75 Jahre alt. Am 11.10.1998 findet aus diesem Anlass ein „Tag der offenen Tür“ in der Nordstraße statt. Es wurde ein Ereignis, welches es bisher in der Branche nicht gegeben hatte: Ein Bestattungsinstitut lädt die Bevölkerung ein und lässt es hinter seine Türen schauen. Das wollte sich auch das Fernsehen nicht entgehen lassen und schickte ein Team von „buten un binnen“, um einen Beitrag für das Regionalfernsehen zu drehen. Die Reaktionen am nächsten Tag waren von „das geht doch gar nicht“ bis „tolle Idee“. Vielleicht war es auch der Türöffner für viele Radio- und Fernsehbeiträge, die sich in der Zukunft mit dem Thema „Tod und Sterben“ beschäftigten und für die das GE·BE·IN regelmäßig die Kulisse bildete.
Das Jahr 1999 steht ganz im Zeichen der GE·BE·IN Sterbekasse. Der neue Vorstand gründet eine Gesellschaft zur Vermittlung von Versicherungen unter dem Namen GE·BE·IN Versicherungsvermittlung GmbH & Co. KG. Hier können unter dem guten Namen GE·BE·IN alle Sach- und Personenversicherungen angeboten werden, so dass Kunden ein attraktiver Mehrwert geboten wird.
Am 17.8.1999 beschließt die Vertreterversammlung die Namensänderung in „GE·BE·IN Versicherungen VVaG“. Dieser Schritt war notwendig, weil geplant war, die Angebotspalette der Sterbekasse durch Einführung eines Erlebensfalltarifs sowie eines Sterbegeldtarifs mit Einmalbeitrag einzuführen.
Der Einmalbeitrag wird im Januar 2001 eingeführt. Hierbei handelt es sich um einen dem Lebensalter des Mitgliedes entsprechenden Einzahlungsbetrag für Mitglieder zwischen 50 und 85 Jahren. Die Grundlage für die VorsorgeKombi war gegeben.
Das Geschäftsjahr 2001 endete mit Spannung um die zum 1.1.2002 geplante Währungsumstellung auf den Euro. Hierfür wurde bereits zum 1.9.2001 die Umstellung des Bestandes auf den Euro vorgenommen. EDV-technisch lief sie problemlos ab, nicht stressfrei allerdings für die Mitarbeiter, die insbesondere im Barverkehr sehr konzentriert arbeiten mussten, da die meisten Mitglieder ihre Beiträge noch in DM bezahlen.
Kindertarif
2002 wird ein separater Kindertarif eingeführt, der sich -als reine Risikoversicherung- an der Versicherungssumme eines Elternteils orientiert und auf höchstens € 5.000 begrenzt ist.
Finanzkrisen
In der Zeit der Neuorientierung durch die Einführung neuer Tarife muss die Versicherung die Verwerfungen am Finanzmarkt verkraften. Mit dem weltweiten Einbruch der sog. New Economy im Jahr 2002 geht ein erheblicher Vertrauensverlust an den internationalen Aktienmärkten einher.
Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) ist jetzt sowohl für Banken als auch für Versicherungen unter einem Dach zuständig. Hier erfolgt die Kontrolle und Überwachung der Finanzanlagen der Versicherungen. Wie notwendig diese Maßnahmen in Deutschland waren, wird sechs Jahre später durch die nächste weltweite Finanzkrise deutlich. Weltweit werden Kontroll- und Regulierungsmaßnahmen zur Herstellung der Transparenz des Kapitalmarktes installiert.
Durch ihre solide Anlagepolitik in inländische, werthaltige, langfristige und risikoarme Papiere geht die GE·BE·IN Versicherung nahezu unbeschadet aus den Krisenjahren hervor.
Die Jahre ab 2000 sind geprägt durch Expansionen und bauliche Veränderungen. Es beginnt mit einem geplanten Umbau des Steinmetzgebäudes und des ehemaligen Blumenladens in der Waller Friedhofstrasse, der jedoch durch einen Teilabriss des bestehenden Gebäudes und durch einen Neubau ersetzt wird.
Der Neubau in der Waller Friedhofstrasse umfasst neue Sozialräume für die Steinmetze, Räume für ein geplantes Bestattungsinstitut sowie ein Beratungsbüro für Grabpflege.
Im August 2001 wird das Waller Bestattungsinstitut GE·BE·IN GmbH unter der Adresse Waller Heerstr. 296 eröffnet.
Die Räumlichkeiten des Bestattungsinstitutes im Gebäude in der Hindenburgstraße werden renoviert und erscheinen zum Endes des Jahres in hellen freundlichen Farben, angepasst an die Farbgestaltung der übrigen GE·BE·IN-Häuser.
Dem Bestreben nach Kundennähe wurde mit neuen Geschäftsräumen in der Arster Landstraße 39, also unmittelbarer Nähe der Arster Kirche gelegen, Rechnung getragen. Da die Kirche selbst über Abschiedsräume verfügte, war es der ideale Standort für eine Geschäftsstelle. Und es sollte einer der erfolgreichsten Standorte werden, mit der Gründung der Arster Bestattungsinstitut GE·BE·IN GmbH. Im September 2001 öffnete das Haus seine Türen.
Mit Wirkung vom 1.1.2004 wurde im Rahmen der Gesundheitsreform das Sterbegeld aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen komplett gestrichen. Bis dahin zahlten die Krankenkassen zuletzt noch Zuschüsse i. H. 1.050 € beim Tod eines Versicherten und 525 € beim Tod eines mitversicherten Angehörigen.
Eine Folge des Wegfalls des gesetzlichen Sterbegeldes war eine Zunahme der Sozialbestattungen und damit eine unerwartete Belastung der Haushalte von Kommunen. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, schufen die Kommunen finanzielle Begrenzungen für notwendige Bestattungskosten.
Für das Bestattungsinstitut ist das eine neue Situation. Konnte doch früher eine Bestattung mit allen Nebenkosten aus dem gesetzlichen Sterbegeld und der GE·BE·IN Sterbegeldversicherung bezahlt werden, bleibt nun nur noch die private Sterbegeldvorsorge. Die hieraus resultierende hohe Zahl an Versicherungsabschlüssen wird nur ab 2009 über den online Vertriebsweg noch einmal in ähnlicher Höhe erzielt.
Im Jahr 2003 werden die Bestattungsinstitute des GE·BE·IN Mitglieder im BestatterverbandBremen e.V.. Diese Mitgliedschaften waren für die GE·BE·IN Bestattungsinstitute wichtig, um als Branchenführer näher am branchenpolitischen Geschehen in Bremen zu sein.
Ca. zwei Jahre nach der Gründung des Arster Bestattungsinstitutes beginnt - dem Ruf nach Wohnortnähe folgend - eine erneute Standortsuche im Bereich Horn/Borgfeld, die die erfolgreiche Anmietung eines Teils des neu gebauten Geschäftshauses Leher Heerstr. 56-60/Ecke Vorstraße als Ergebnis vorweisen konnte. Ein idealer Standort in der Nähe der Horner Kirche. 2004 folgte die Gründung eines weiteren GE·BE·IN Bestattungsinstitutes unter der Bezeichnung „Horner BestattungsinstitutGE·BE·IN“.
Anfang des Jahres 2006 ergibt sich, dass das der GE·BE·IN Versicherungen VVaG gehörende in Bremen-Huchting im Alter Dorfweg 8a gelegene Grundstück im Laufe des Jahres dem GE·BE·IN zur Verfügung stehen wird. Es erfolgt der Beschluss zur Gründung der Huchtinger Bestattungsinstitut GE·BE·IN GmbH. Das Haus wurde grundlegend modernisiert, erhielt eine neue Außenansicht, zwei Aufbahrungsräume, einen kleinen Ausstellungsraum und eine kleine Trauerfeierhalle. Im März 2007 beginnt der Geschäftsbetrieb.
Mitte des Jahres 2012 ergibt sich die Möglichkeit, in Woltmershausen Fuß zu fassen. „Hanse“ Haus der Bestattung, der Bestatter in dem Bremer Stadtteil stellte seinen Betrieb ein und das GE·BE·IN bekam die Möglichkeit, seine Dienste dort anzubieten.
Das Woltmershauser Bestattungsinstitut GE·BE·IN GmbH wird am 24.7.2013 gegründet und nimmt im November 2013 seinen Betrieb in angemieteten Räumen in der Woltmershauser Str. 474, direkt neben dem Friedhof, auf.
Zum 1.8.2007 tritt die Verordnung über die Berufsausbildung zur Bestattungsfachkraft in Kraft. Der Beruf des Bestatters war bis dahin ein typischer Weiterbildungsberuf. Von nun an können die Unternehmen interessierte junge Menschen in dem Beruf ausbilden. Die Branche erhält damit eine große Chance, die Qualität ihrer Arbeit zu verbessern und sich im Wettbewerb zu unterscheiden.
Im GE·BE·IN werden regelmäßig bis zu zwei Ausbildungsplätze angeboten, die -sorgfältig begleitet- zu erfolgreichen Abschlüssen führen.
Aber nicht nur die Ausbildung, sondern auch die Fortbildung in dem ausgeübten Beruf des Bestatters ist für das GE·BE·IN zur Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit geworden. Dank der Initiativen des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e.V. und des Verbandes Deutscher Bestattungsunternehmen e.V. gibt es inzwischen ein aufeinander aufbauendes Aus- und Fortbildungssystem. Das GE·BE·IN nutzt diese Ausbildungswege zur Fortbildung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu Bestattungsfachwirten.
Im technischen Bereich initiiert das GE·BE·IN betriebliche und überbetriebliche Fortbildungsmaßnahmen. Die Ausbildung eines Mitarbeiters zum Thanatologen für eine hochwertige Versorgung von Verstorbenen steht hierfür stellvertretend.
Eine Qualitätsmanagementnorm beschreibt, welchen Anforderungen das Managementsystem eines Unternehmens genügen muss, um einem bestimmten Standard bei der Umsetzung des Qualitätsmanagements zu entsprechen. [Quelle: Wikipedia]
Unter dem „gängigen Begriff“ DIN EN ISO 9001:2008 verbirgt sich das Qualitätsmanagementsystem, das den Anspruch des GE·BE·IN an maximale Qualität in prüfbarer Form widerspiegelt. Als sichtbares Zeichen für größte Sorgfalt und Kompetenz darf das GE·BE·IN das Siegel tragen. Das tun wir mit Stolz – und lassen unsere Dienstleistungsqualität ebenso wie die Transparenz der Abläufe und der Preisgestaltung regelmäßig einer erneuten Prüfung unterziehen. Dabei gehören die fachliche Ausbildung, betriebliche Qualifizierung und Mitarbeiterschulungen zur Basis unserer hoch gesteckten Ziele. Daran arbeiten wir kontinuierlich weiter.
Der Expansionskurs geht auch 2020 weiter: Die GE·BE·IN Versicherungen VVaG und die AVK Allgemeine Versicherungskasse VVaG-Todesfallversicherung, Delmenhorst gehen zukünftig einen gemeinsamen Weg.
Seit vielen Jahren bestand zwischen den Kassen ein enger Kontakt, der sich in erster Linie über gemeinsame Arbeitskreise und die Mitgliedschaften im Sterbekassenverband ergab. Aber auch die nachbarschaftliche Gegebenheit und der Tatsache, dass GE·BE·IN auch in Delmenhorst als Marke bekannt ist, führte dazu, dass sich die Vorstände der beiden Kassen schnell einig wurden, das Geschäft der AVK auf die GE·BE·IN, als der größeren Kasse, zu übertragen.
Die AVK geht in dem GE·BE·IN VVaG auf und trägt damit auch zukünftig den Namen des GE·BE·IN.
Die Genehmigung der Verschmelzung erfolgte durch die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) im Dezember 2020. Der Standort in Delmenhorst wird beibehalten, sodass die Delmenhorster Mitglieder die ihnen bekannte Anlaufadresse behalten. Die Anzahl der Mitglieder steigt von bisher 38 Tsd. auf insgesamt 60 Tsd. Mitglieder.
Eine gemeinsame Satzung wird zukünftig die geschäftlichen Abläufe regeln.
Auch die Expansion der Bestattung geht voran: Anfang Mai 2022 wird die 11. Filiale im Stadtteil Osterholz eröffnet, sodass nun auch in diesem Teil Bremens eine Unterstützung des GE·BE·IN im Trauerfall und in Form von Beratung zur Bestattungsvorsorge angeboten werden kann.
Die großzügigen Räumlichkeiten in der Walliser Straße 140 bieten auf ihren 160m² nicht nur Platz für einen großen Beratungsraum, einen Wartebereich sowie den hellen Empfang. Es gibt zudem einen Abschiedsraum, in den man mit einem Transponder auch außerhalb der Öffnungszeiten gelangt.